Passend zum Grund des Besuchs in der Heimat diese LD rausgekramt. Sie war ein Zufallskauf durch ein Sammelsurium, dessen ich habhaft wurde. Es handelt sich hier um den in Deutschland als „Im Zeichen des Bösen“ bekanntgewordenen Film von Orson Welles. LD betrachtet, nie etwas von gehört. Ist laut Wikipedia der letzte Kinofilm von Welles und ist deshalb allein schon einen Blick wert. Dazu kommt, dass dieses Machwerk auch in Miriams und meiner persönlichen „Projekt Top250“-Liste vorhanden ist. Also durch Zufall Pflichtprogramm erstanden. So weit, so gut!

Beim anschauen der Hülle wird mir aber wieder bewusst, warum Laserdisc so ein verdammt tolles Format mit Herz ist! Die Aufmachung ist wirklich mehr als ordentlich. Dazu gibt es ein mehrseitiges Inlay mit vielen Informationen zum Film, tollen Fotos. Apropos: dazu gibt es noch 2 auf Pappe gedruckte Fotos. Eigentlich schon das, was heutzutage eine „krasse Sammleredition“ wäre 🙂

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Es handelt sich hier um ein Machwerk des Genres „Film noir“ und hat – selbst für mich als Laien – einige abgefahrene Sachen intus. Wie zum Beispiel die Eröffnungsszene am Anfang. Knappe 4 Minuten Kamerafahrt durch die Straßen einer Stadt, ungeschnitten. Man fühlt bereits hier, dass es sich für die Verhältnisse von 1958 um etwas besonderes handeln muss. Da es sich um eine englischsprachige PAL-Laserdisc handelt, haben wir diesen Film auf ein unbestimmtes Datum geschoben. Aber auf der Hülle stand doch was auf Deutsch?
Nicht nur das! 4-Sprachig ist das Release. Aber wie soll man das verstehen?

Einen Kollegen aus dem Laserdisc-Forum auf Facebook angehauen und da kam dann die große Überraschung: diese LD hat ein sogenanntes Teletext-Feature. Krass! Also, LD kurz umgedreht, Teletext angeschmissen und siehe da: deutscher Untertitel! Abgehfahren!

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Nun heisst es, Touch of evil an einem passenden Abend mit etwas verruchtem Whisky zu genießen. Ein Film, wo gut und böse nicht mehr auseinander zu halten sind, von „bedrohlichem Milieu“ wird gesprochen.  Marlene Dietrich und Zsa Zsa Gabor haben Gastauftritte in dem Streifen. Welcher im Übrigen oft genutzt wird, um in Filmen der Neuzeit zufällig in Fernsehern zu laufen, welche irgendwo in einer Szene im Hintergrund stehen. Freue mich schon sehr auf die noch ausstehende Rezension!

Touch of evil | Laserdisc / LD

von Martin Lesedauer ca. 2 min