Da es hier zum #horrorctober in diesem Jahr rein gar nichts zu lesen gab, könnte man meinen, dass wir gar nicht mitgemacht haben. Stimmt aber nicht so ganz. Als frischgebackene Eltern und selbst und ständig und dauergestresst ist es in diesem Jahr allerdings eine deutlich abgespeckte Light-Version des #horrorctober geworden.
Inhalte
Keine Zeit für 13 Filme
So sehr wir auch als Nicht-Horror-Fans Spaß im letzten Jahr hatten: Für 13 Filme hat es einfach nicht gereicht. Ich habe zwar auch noch zusätzlich einen weiteren Horrorfilm auf dem Handy während des Stillens/der Schlafbegleitung geschaut, aber das richtige Feeling kommt dabei einfach nicht auf. Deswegen haben wir die Regeln kurzerhand auf unsere Lebensumstände angepasst. Daher wurden aus 13 Filmen kurzerhand 1 + 3 Filme. Und zwar einmal modern und wirklich gruselig und dreimal super oldschool Retrozeug — und größtenteils so gar nicht gruselig. Vielleicht klappt es nächstes Jahr besser.
Unsere Filme im #horrorctober 2018
Da es in diesem Jahr nicht so viel war, kommen daher jetzt alle unsere Kommentare zu den Filmen in einem Post. Wie gewohnt wieder kein Anspruch an Objektivität und Rezensionen kann man das auch nicht nennen. Sternchen gibt es zwischen einem und fünf.
Angriff der Killertomaten (1978)
Die akute Bedrohung: Tomaten. Sie rollen über die Straße und fallen die Menschen an.
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Martin sagt: Tjaaa. Was soll ich hierzu sagen? Ehrlich gesagt: ich kenne “Angriff der Killertomaten” aus den Fernsehzeitungen der frühen 90er. Man riskierte zum ersten Mal den Blick in das Nachtprogramm von RTL eins. Und wollte natürlich schauen, wann denn Emanuelle wieder kommt. Oft aber gab es halt dieses Machwerk. Und EIGENTLICH müsste ich ihn lieben. Einfach der selbe Humor wie “Die nackte Kanone” sowie “Kentucky Fried Movie” und Konsorten. Mega flach, mega ulknudelig. Meine Lieblingsszene: als die Besprechung aller Beteiligten anberaumt wird. Ganz, ganz großes Kino! Der von Miriam angedeutete Hitlerwitz ist auch mega, genau wie das Vorgehen des Verkleidungsexperten bei den Killertomaten selber. Soundtechnisch bietet der Film halt zu erwartende Kost für diese Zeit 🙂
Trotzdem: in der Reihe des Horroktobers kann hier nur nach unten abrunden und gebe:
★★★☆☆
Miriam sagt: Starten wir doch mal leicht mit einer Horrorkomödie. Ich wollte den Film schon ewig sehen. Bisher kannte ich nur den Titelsong, und der kann was. Als Fan von Hits wie “Die nackte Kanone” und “Top Secret” war ich auch, was den Humor angeht, auf das Schlimmste gefasst — und wurde nicht enttäuscht. Klar, mit Horror hat das Ganze wirklich wenig zu tun. Aber ich habe mich köstlich amüsiert. Am meisten gelacht habe ich sogar über den Hitler-Witz, obwohl ich da eigentlich nicht wirklich Spaß verstehe. Ganz großer Quatsch mit Tomatensoße!
★★★★☆
Das Relikt (1997)
Ein Anthropologe wird auf einer Dschungel-Expedition Zeuge einer Dämonen-Beschwörung. Das Schiff, auf dem Fundstücke dieser Expedition ans Museum in Chicago verschifft wurden, ist übersäht von Leichen. Und auch im Museum selbst findet ein Mord statt. Der abergläubische (!) FBI-Agent und die Evolutionsbiologin tun sich zusammen und sind da einer großen, fiesen Sache auf der Spur.
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Martin sagt: Ich bin schuld. Habe ein paar LDs rausgesucht für die Horrorrunde. Und hatte ne Menge Zombie-Krempel gefunden. Aber dann auch dieses Horror-Thriller. Vom Cover her hab ich gedacht: joa, könnte was sein. Dann kurz den Covertext überflogen: joa, klingt sogar gut!
Aber dann begann “der Horror”. Das “Grauen”. Und zwar: die Storyline in einer plumpen Ausarbeitung, die im wahrsten Sinne des Wortes zum Schreien ist. Maaaan ey. Als die Hälfte rum war dachte ich: schade um verschwendete Zeit. Und es wurde auch nicht besser. Ist so dämlich wenn man ALLES schon von Anfang an weiss. Eine LD, die NIE WIEDER den Weg in den Player finden wird. Leider taugt “Das Relikt” noch nicht mal zum Schlefaz 🙁 Da stösst selbst Alkohol an seine Grenzen.
★☆☆☆☆
Miriam sagt: Wenn ich mir so die Bewertungen anderer Menschen anschaue, frage ich mich wirklich, ob wir den selben Film gesehen haben. Ich kenne die Romanvorlage nicht und hatte eigentlich auch keine Vorbehalte, obwohl ich dunkel in Erinnerung hatte, dass “Das Relikt” früher dauernd nachts auf RTL2 lief. Was mich am Anfang am meisten störte, war die plumpe Einführung der Hauptpersonen. “Oh, hoffentlich war das keine schwarze Katze!” Aha, der FBI-Agent ist also abergläubisch. “Schönen guten Tag, ich bin hier die Evolutionsbiologin!” Aha, das ist also die Evolutionsbiologin. Was dann folgt, ist in meinen Augen auch kein bisschen spannend gewesen. Vielleicht hat der Film mich auf dem falschen Fuß erwischt, aber ich war froh, als er vorbei war. Sicher nicht so schlimm wie “Woodoo” im letzten Jahr, aber definitiv die Gurke der Saison.
★☆☆☆☆
Dracula (1931)
Graf Dracula erwirbt mithilfe des Immobilienmaklers Renfield ein Anwesen in London. Bevor er mit ihm dorthin aufbricht, verwandelt er ihn noch schnell in einen Vampir. In London angekommen, beißt er sich dort durch die High Society und trifft schließlich auf Dr. Van Helsing.
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Martin sagt: Ich mag schwarz-weiss Filme. Sehr sogar. Diese eher naive Art hat was. Und dann ist das hier noch ein Klassiker! Aber ich selber war nicht so ganz überzeugt. Als Adaption des Theaterstücks (besonders wohl dem Produktionsjahr geschuldet) funktioniert es schon. Alles etwas hölzern (besonders der Pflock) ist mir besonders die bescheidene Betonung des Wortes VAMpir hängen geblieben. Aaaargh!
Musste Miriam mehrmals fragen was die langen Totalen von Lugosi sollten. Es scheint ein bisschen das rumhypnotisieren des Herrn Grafen zu sein. Naja. Abgehakt, zum Glück recht kurz. Deshalb eher aufgerundete:
★★★☆☆
Miriam sagt: Hm. Das ist also dieser berühmte Bela Lugosi in seiner Paraderolle. Ich kenne ihn bisher eigentlich nur aus “Plan 9 from Outer Space” — also aus den Szenen, in denen er nicht von dem Chiropraktiker von Ed Woods Frau gedoubelt wird. Ja, wir haben hier einen Kultstreifen vor uns. Aber — auch ja — sein Alter merkt man ihm deutlich an. Gruselig ist das Ganze leider überhaupt nicht und an vielen Stellen leider auch unfreiwillig komisch.
★★★☆☆
Verónica (2017)
Während einer Sonnenfinsternis führt die 15-jährige Verónica mit zwei Freundinnen eine Séance durch, weil sie mit ihrem kürzlich verstorbenen Vater sprechen möchte. Doch der Geist, den sie angerufen haben, lässt nicht von Verónica ab und hat keine guten Absichten.
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Martin sagt: Gepflegter Horror, der viel im Kopf stattfindet, aber auch leckere Effekte zeigt. Übersinnliche Phänomene, jugendliche, die sich mit dem Übernatürlichen einlassen. Eigentlioch müsste man da gähnen. Aber! Es sind nicht diese typischen, amerikanischen Knödelteenies. Die hier nerven nicht. Verónica ist eine heranwachsende, die ihren Vater verloren hat und sich die ganze Zeit hauptsächlich um ihre kleinen Geschwister kümmern muss, da die Mutter alleine für das Geld aufkommen muss. Und sie ist erstaunlich erwachsen. Sie ist eben NICHT besoffen und versucht mit ihren Freunden quatsch zu machen. Und umso mehr beängstigend ist, wie sie langsam in den Strudel der Ereignisse gezogen wird. Besonders gruselig: die blinde Nonne aus der Schule! Schon ganz ordentlich, dieser Film!
★★★★☆
Miriam sagt: Auf “Verónica” hab ich mich schon gefreut, als er auf Netflix rausgekommen ist und der Hype laut wurde, dass es sich dabei um den gruseligsten Horrorfilm aller Zeiten handeln soll. So viel vorweg: Ist er nicht. Aber: “Véronica” ist so ein Gruselfilm, wie ich ihn mag. Übersinnlich, ein paar Schockmomente, aber nicht übermäßig ekelig. Ein mikroskopisch kleines Detail, das mich sehr geärgert hat: Das Ganze spielt 1991, aber die Mutter gibt den Kindern ein paar Euro zum Einkaufen. Wer hat denn da nicht aufgepasst? Trotz allem mein Favorit der diesjährigen Runde und daher mit einem zugekniffenen Auge:
★★★★★
Winzigkleine Statistik zum #horrorctober 2018
Insgesamt hat Martin 11 und ich habe 13 Sterne vergeben. Das entspricht einer durchschnittlichen Bewertung von 3 Sternen. Damit liegen wir 0,5 Sterne unter dem Schnitt vom letzten Jahr (und das obwohl ich so extrem nett bewertet hab). Am besten abgeschnitten hat “Verónica” (mit 4,5 Sternen). Einstimmig am schlechtesten bewertet haben wir “Das Relikt” mit einem Stern.
Der älteste Film den wir sahen, war von 1931 (“Dracula”) und der jüngste von 2017 (“Verónica”).
30er
70er
90er
10er
Die meisten Filme haben wir auf DVD (2 Stück) angeschaut. Die anderen kamen von LD bzw. Netflix.
Ausblick aufs nächste Jahr
Wird es einen #horrorctober 2019 geben? Ich denke ja. Ob es wieder die Light-Version wird, oder ob wir doch noch einmal all in gehen, wird sich dann zeigen. Aber eigentlich macht es zu viel Spaß, als das wir es bleiben lassen sollten. Außerdem sind die Regale noch voll von ungesehenen Horror-Filmen, vor allem auf Laserdisc.
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