Nachdem er Freitag und Samstag nicht nach Hause gekommen ist, haben wir uns wahnsinnig gesorgt. Kowalski, der verfressene kleine Kerl, der morgens an der Terrassentür klopft und maunzt, weil er Hunger hat.
Eine für Facebook verfasste Suchmeldung wurde fast 150 Mal geteilt, jedoch führten die ersten hoffnungsvollen Nachrichten leider zu nichts. Nachdem wir zwei Tage lang die Hoffnung hatten, dass er nur irgendwo eingesperrt ist, kam dann der Hinweis, dass an der Straße eine getigerte tote Katze liegt. Es sollte sich leider herausstellen, dass es unser Kowalski war. Zunächst waren wir beide nicht sicher, ob er es wirklich ist, da sich sein Hauptmerkmal leider nicht mehr erkennen ließ. Aber die Statur und auch die besondere Fellzeichnung ließen am Ende leider keinen Zweifel übrig.
Wir haben unseren Stinki mit nach Hause genommen und bei uns im Garten beerdigt. Wir sind beide am Boden zerstört und Bailey kommt damit irgendwie auch nicht so richtig klar. Ich kann nicht aufhören zu weinen und vermisse meinen kleinen Plüschball so sehr. Obwohl es Quatsch ist, wünsche ich mir die ganze Zeit, dass es an der Terrassentür klopft und er angehüpft kommt.
7 Monate waren eine viel zu kurze Zeit, aber wie wahnsinnig toll hat dieser Kater sich gemacht! Klein, scheu, kränklich, tollpatschig und ein bisschen asozial, hat er sich so toll entwickelt. Wurde groß und schmusig, ein fantastischer Jäger und hat sich immer besser mit Bailey verstanden. Die Transportbox vor der Terrassentür war seit ca. einer Woche sein neuer Lieblingsplatz.
Das Katzenkörbchen neben meinem Schreibtisch werde ich erstmal wegtun, weil es zu sehr wehtut, dass er nicht mehr drin liegt. Chips zu essen wird nie mehr dassselbe sein, weil er nicht mehr angerast kommt und was abhaben will, sobald die Tüte raschelt. Dasselbe gilt fürs Butterbrot schmieren. Er hat Butter geliebt. Ich bin wahnsinnig traurig, dass ich mir erst für nächste Woche vorgenommen hab, noch einmal Hühnerherzchen zu kaufen, weil er da auch ganz wild drauf war.
Bailey zu lieben, war von Anfang an einfach. Kowalski jedoch hat sich über die Monate immer mehr uns mehr in unsere Herzen geschnurrt, genuckelt und gefressen. Vielleicht ist es deshalb besonders schwer, dass er jetzt weg ist. Gesehen zu haben, wie dieser hilfsbedürftige Tollpatsch immer selbstständiger und von Tag zu Tag einfach toller wurde, war eine ganz besondere Erfahrung. Und ich habe mich wahnsinnig auf die nächsten Jahre mit ihm gefreut und darauf, was noch so alles aus ihm wird. Leider wurde uns diese Chance – viel zu früh – genommen.
Kowalski, du großartiger Kater, ich bin froh, dass ich dich kennenlernen durfte und dass du ein Teil unserer Familie warst! ❤
Das sind besonders schöne Worte für einen besonderen Kater!