Es ist der 8. Oktober und die ersten vier Filme im #horrorctober 2017 sind schon geschaut. Das geht erstaunlicherweise besser als gedacht. Hier also das erste Zwischenfazit. Wir sind uns überraschend einig, was die Wertung der Filme angeht. Einzig ein paar Worte von Martin zum Exorzisten stehen noch aus, da wir beim Schauen eingeschlafen sind und Martin die zweite Hälfte des Films noch nicht nachgeholt hat.
Arachnophobia (1990)
Inhalte
Gesehen am 28. September auf VHS.
Durch einen dummen Zufall wird eine tödliche Spinne aus Südamerika in Kalifornien eingeschleppt. Dort pflanzt sie sich fröhlich fort und schon bald treiben massenhaft giftige Spinnenkinder ihr Unwesen.
Martin sagt: Ich hasse Spinnen. Trotzdem will ich den Film schon seit über 20 Jahren schauen. Habe das Amiga-Spiel gespielt und trotz der Einfachheit sehr gemocht. Hab mir im Vorfeld schon ins Höschen gemacht, aber war am Ende überhaupt nicht so schlimm wie erwartet. Sehr unterhaltsam irgendwie, ganz andere Stimmung als erwartet. War ein netter Ride und ein toller Anfang für unsere Gruselreihe im #horrorctober!
★★★★☆
Miriam sagt: So richtig gruselig war das nicht und auch nur minimal eklig. Zum Glück leide ich aber auch nicht an einer Spinnenphobie, sonst hätte das vielleicht anders ausgesehen. Aber wahnsinnig unterhaltsam! Besonders John Goodman hatte als Comic Relief eine tolle Rolle als Kammerjäger. Sicherlich nicht der beste Film, den ich je gesehen habe, aber ein mega guter Einstieg in den #horrorctober.
★★★★☆
Der Exorzist (1973)
Gesehen am 3. Oktober auf DVD. Rewatch für Miriam.
Die 12-jährige Regan verhält sich immer merkwürdiger. Nachdem sich ihre “Spasmen”, die vulgäre Ausdrucksweise, das Schreien, Kotzen und Sprechen in fremden Sprachen nicht länger durch Hyperaktivität oder eine psychische Störung erklären lässt, konsultiert ihre Mutter einen katholischen Priester. Dieser soll Regan den Dämon austreiben, von dem sie augenscheinlich besessen ist.
Martin sagt: Tjoa. Hatte gehofft, hier etwas spannenderes zu sehen. Ich mag ja ältere Filme. Gerade aus den 70ern. Und dann noch die große Erwartungshaltung. Wer kennt es nicht, das Mädchen im Bett, welches vom Teufel besessen durch die Gegend wütet? Habe den Film in 2 Etappen gesehen. Bin tatsächlich nach der Hälfte eingeschlafen. Es wirkt wie ein Zusammenschnitt von Dingen, die da einfach passieren. Es gab auch krasse Szenen, was ja gerade bei Horrorfilmen mit Kindern immer so ne Sache ist. Und dann noch das hin und her des Glaubens.
Technisch recht ordentlich. Aber für mich unterm Strich irgendwie langweilig. Ich werde ihn wahrscheinlich nicht nocheinmal sehen. Man sollte ihn aber vielleicht doch mal gesehen haben, um dann andere Filme besser schätzen zu können. Gut gemeinte:
★★☆☆☆
Miriam sagt: Der Film ist einer der wenigen Horrorfilme in der Top 250 der Internet Movie Database. Gerade gemessen an seinem Alter meiner Meinung nach auch nicht zu Unrecht. Die Spannung steigt kontinuierlich an. Und auch wenn man wegen des Titels schon weiß, worauf es hinausläuft, fragt man sich: Was zum Teufel ist mit diesem netten Mädchen los? Auf jeden Fall eine Menge und das ganz ohne CGI. Verblüffend, wenn auch nicht mehr ganz passend zu heutigen Sehgewohnheiten. Der Film ist mega eklig und es wundert mich nicht, dass die Menschen damals im Kino reihenweise umgekippt sind oder von den exklusiven Kotztüten Gebrauch gemacht haben. Schon allein vom Kultfaktor her sicher einer der besten Horrorfilme aller Zeiten!
★★★★☆
Mark of the Devil / Hexen bis aufs Blut gequält (1969)
Gesehen am 6. Oktober auf Laserdisc.
Österreich um 1700. Der Hexenjäger Albino hat sichtlich Freude daran, junge attraktive Frauen und Männer nicht nur der Hexerei zu bezichtigen, sondern vor allem durch Folter Geständnisse aus ihnen zu pressen, nur um sie schließlich auf dem Scheiterhaufen brennen zu lassen. Als mit Lord Cumberland und dessen Lehrling Christian de Meron ein weiterer Hexenjäger in die Gegend kommt, wird die Situation nicht besser.
Martin sagt: Einer meiner Highlights aus der Astro-Laserdisc Sammlung! Zwar nicht die seltenste LD, aber war nicht so ohne, die zu bekommen. Dementsprechend habe ich mich sehr gefreut, den Film zu schauen. Und spätestens nach dem Intro wusste ich nicht, was ich davon halten soll. Allein die Musik aus dem Vorspann ist so unpassend für einen Film über die Hexenjagd… meine Ohren wussten nicht mehr, wo sie hinpeilen sollten. Dazu halt der locker-flockige 70er Flair gepaart mit ein wenig Gore – allerdings in 70er Maßen. Trotz des fiesen Themas ein eher lauer Horrorstreifen. Kultig aber auch wegen der herrlich doofen Zwischendialoge. Ist prima, wenn der Frau nach der ersten (nicht erotischen) Nacht im Schloss erstmal gesagt wird, dass sie schön mal zu Fuß ins Dorf gehen “darf”, um da das Frühstück zubereiten und dieses schön wieder hoch zum Schloß schleppen “darf” 😀 Ein Film in einer Männerrunde und einer Kiste Bier. Aber allein brauch ich den nicht nochmal sehen. Allein schon wegen des doofen Endes.
★★★☆☆
Miriam sagt: Horror aus Österreich. Damit hatte ich nicht gerechnet. Den Titel kennt man natürlich, aber mir war völlig neu, dass es sich um einen deutschen Film handelt, der in englischer Sprache gedreht wurde. Besonders verstörend: Wirklich abstoßende Folterszenen wechseln sich ab mit Tiriliri unterlegt mit Filmmusik von Michael Holm (ja, dem von “Mendocino” und “Tränen lügen nicht”). Weil es einfach echt nicht mein Ding ist, hab ich bei den Folterszenen die meiste Zeit gar nicht hingesehen – aber letztendlich waren die weniger schlimm als befürchtet. Das Ende fand ich mega kacke, aber unterhalten hat der Film mich dennoch irgendwie. Im Anschluss an den Film lief noch der original Trailer und ich bin sehr froh, dass ich den nicht vorher gesehen habe, denn im Prinzip ist das eine komplette Zusammenfassung des ganzen Films inklusive des doch etwas überraschenden Endes.
★★★☆☆
The Last House on the Left (1972)
Gesehen am 7. Oktober auf Laserdisc.
Zwei Teenager wollen auf ein Rockkonzert, geraten aber in die Hände einer entflohenen brutalen Verbrecherbande.
Martin sagt: Noch eine Laserdisc aus dem Astro-Katalog. Die war wirklich schwerer zu bekommen als Mark of the devil. Aber dann war sie da. Das Cover düster und brutal, Kettensägenmassaker scheint vorprogrammiert. Kranke Leute, Mordlust, Vergewaltigung und der ganze Plot verdichtet sich auf das letzte Haus auf der linken Seite. Nach 50 Minuten witziger Hetzjagd und fetziger Countrymusik sowie Klischee-Polizisten hab ich mich gefragt, ob ich eine andere Vorstellung von dem Begriff “Horror” habe als andere. Aber selbst durch die fiesen Szenen hat das ganze eher was von ‘nem 70er Film ohne wirkliche Schublade. Hab mich aber nicht wirklich gelangweilt und fand den ganz unterhaltsam. Keine wirklichen Schockmomente oder ähnliches. Witziger Soundtrack – außer an den brutalen Keyszenen. Da hat dann wohl doch einer mit Durchfall am Synthesizer gesessen.
★★★☆☆
Miriam sagt: Bei der imdb schreibt jemand, dass “The Last House on the Left” der verstörendste Film ist, den er je sah. Absolut nachvollziehbar. Ich weiß gar nicht, WAS ich erwartet habe, aber nicht das. Vielleicht liegt es am Cover, dass ich etwas mystisches erwartet habe, was eben überwiegend in diesem letzten Haus links spielt. Die Bösen sind eine Gruppe kranker Bastarde und man fragt sich natürlich ein bisschen, wie man auf die Idee kommt, so einen Film zu machen und wen das Ganze eigentlich unterhalten soll. Ich muss zugeben, dass mich dieser Film bisher am ratlosesten zurückgelassen hat. Denn auch wenn er wahnsinnig abstoßend war, so kann ich doch nicht behaupten, dass er mich nicht unterhalten hätte. Gewaltverherrlichend bis zum Gehtnichtmehr und trotzdem irgendwie “gut”. In naher Zukunft muss ich den Film aber nicht noch einmal sehen.
★★★☆☆
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