Guten Abend, meine Damen und Herren. Viele werden das hier ja wahrscheinlich nicht lesen, denn Trance ist nicht mehr en vogue. Vor allem nicht mehr dieser „saubere, geleckte, einfach gestrickte, vom Ablauf logische, ach so gayesque, übermelodische 138 BPM Trance“, wie er mal vor vielen Jahren cool war. Zwar sind seit 1,5 – 2 Jahren durch Labels wie „Who’s afraid of 138?!“ viele Impulse in die Richtung gegangen. Was ich teilweise gut, teilweise recht uninspiriert fand. Oft hat ja Musik in unserer schnelllebigen Zeit flott das Verfallsdatum erreicht.

Trotzdem packt es mich dann doch ab und zu. Dann höre ich bei Beatport auf der Suche nach dem „very best in Trance & Progressive“ für die Reihe TranceElements meines Alter Egos Martin Drake nach Musik, die mich berührt. Im Gegensatz zu einigen meiner Kollegen mache ich das weder vom Tempo, noch von Namen und schon gar nicht von festen Strukturen abhängig. Was für eine Markenbildung vielleicht der total falsche Weg ist. Aber es gibt allen meinen Sets einen typischen Martin-vibe. Dazu noch fast 3 Monate Pause im Bereich TranceElements… Da hab ich mir gedacht, das einfach mal das doppelte Pfund auf die Ohren hauen werde. Darunter auch 1 Stunde besagten Uplifting Trance um die 138 BPM.

Ich schwafel hier gerade etwas zuviel um den heißen Brei. Aber da ich gerade in der Vorbereitung für das neue Set bin, um mich dann auf der Autofahrt nächste Woche selber musikalisch bespaßen zu können, ist mir ein eigentlich auf den ersten Hörer unauffällige Song besonders hängen geblieben. Sehr einfach. Eigentlich nichts besonderes. Aber irgendwie magisch. Einfach genau mein Ding, schon damals. Und auch jetzt wieder. Also kein besonderes Sounderlebnis, keine „innovativen“ PsyTrance-Breaks, kein WTF-Moment. Straightes Arrangement, eine simple TranceVocal. Oft ja nah dran am Schlagerkitsch. Aber das alles stört einfach nicht. Weil der Track einfach schön ist. Nicht mehr, nicht weniger. Wer weiss, ob mir das in ein paar Wochen noch so sehr gefällt, heute ist es so. Und auch wenn ich gerade, während ich diese Zeilen schreibe was komplett anderes höre (ich schätze mal, dass es sich um experimentellen DeathMetal handelt), ist das für mich der Track des Monats. Bitteschön:

 

Weder Allen Watts noch Katty Heath sind in meinem Universum unbekannte. Um so schöner, diese Kollaboration genießen zu können. Alle Links zum Künstler und/oder der Musik sind im YouTube Video in der Description integriert. Das wollte ich eigentlich auch nur mal loswerden. Vielen Dank für den Beton.

[Trance] Allen Watts & Katty Heath – Break Without The Pain

von Martin Lesedauer ca. 2 min